Am 15.06.2019 fand unsere Präsidentenausfahrt für das Jahr 2019 statt. Unser Past-Präsident Klaus Wöhner hat sich eine interessante Fahrt ausgedacht.
Die Anreise der Lionsfreunde erfolgte individuell.26 Personen waren gegen 10.00 Uhr am Treff am Parkplatz an der Marienglashöhle in Friedrichroda/Tabarz. Zu der Marienglashöhle waren es dann noch 300 Meter zu Fuß. Am Eingang empfing uns ein kompetenter „Erklärer“. Er führte uns in die Geschichte der Marienglashöhle ein. Wir erfuhren, dass es sich hier zum größten Teil um keine Naturhöhle, sondern überwiegend um Hohlräume, die durch den Gips- und Kupferbergbau entstanden sind, handelt Deshalb wird sie auch als Schaubergwerk geführt. Die als geologisches Naturdenkmal eingetragene Höhle liegt in der Mitte zwischen den beiden Ortschaften Friedrichroda und Bad Tabarz.
Bereits 1775 wurde mit dem Bau des Eingangsstollens begonnen, man wollte Kupfererz finden. Statt dessen wurde aber eine Gipslagerstätte entdeckt. 1784 entdeckte man eine der größten und schönsten Kristalldrusen Europas. Mit einem Durchmesser von etwa zehn Metern war sie beinahe vollständig mit farblosen und durchsichtigen Gipskristallen, Marienglas genannt, ausgekleidet. Daher auch der Name: Marienglashöhle. Wir konnten uns von der Pracht der Höhle überzeugen. Überall glitzerten die herrlichen Kristalle. Diese Kristalle wurden bis 1848 in Kirchen und Klöstern zur Verzierung von Altären und Kronleuchtern verwendet. Erst 1968 konnte die Höhle wieder für Besucher geöffnet werden und kann sich über jährlich ca. 70.000 Besucher freuen.
Die Führung ging über gut gangbare Wege und Treppen hinab ins Dunkle. In der Höhle war es recht kühl. Da es aber im Freien bereits recht warm war, kamen uns die niedrigen Temperaturen am Anfang angenehm vor. Wer eine Jacke mitgenommen hatte war aber trotzdem gut beraten!
Nach 45 Minuten waren wir wieder an der Oberfläche und mussten uns erst einmal an das Tageslicht gewöhnen. Trotzdem haben wir das Waldgasthaus „Sankt Marien“ gefunden. Wir wurden zügig und freundlich bedient. Was in dieser Gegend, wie wir später schmerzlich erfahren konnten, nicht so üblich scheint.
Der nächste Höhepunkt war eine Führung durch das Schloss „Friedenstein“ in Gotha. Erbaut wurde es durch Herzog Ernst, der Fromme, von Sachsen. Er lebte von 1601 bis1675. Das Schloss “Friedenstein“ gilt als der größte Schlossbau Deutschlands im 17. Jahrhundert. Von 1640 bis 1894 war es Residenz und Verwaltungssitz des Herzogtums Sachsen-Gotha.
Als die Sowjetarmee im Juli 1945 in Gotha einrückte, wurde der gesamte restliche Bestand der Gothaer Kunstsammlungen, die Bibliothek mit 330.000 Hand- und Druckschriften und das Münzkabinett beschlagnahmt und im Frühjahr 1946 als Ausgleich für die von der Wehrmacht angerichteten Schäden in die Sowjetunion abtransportiert. Von dieser Kriegsbeute kehrte 1958/59 der größte Teil zurück. Vorher hatten sich bereits die Angehörigen der amerikanischen Truppe bedient.
Viele Ausstellungstücke sind von einer großen Pracht. Wir konnten einen großen Teil der kunsthistorischen und naturkundlichen Sammlungen bestaunen.
Danach ging es in den Westturm des Schlosses. Hier befindet sich mit dem Ekhof-Theater eines der ältesten dauerhaft bespielten Theater Deutschlands. Das Theater besitzt die einzige vollständige erhaltene Bühnentechnik des Barocks.
Der abschließende Besuch galt der Schlosskirche im Nordflügel des Schlosses. Erbaut wurde sie bereits 1646. Leider war kein Orgelspieler aufzutreiben und so konnten wir uns den Klang der Orgel nur sinnbildlich vorstellen.
Anschließend besichtigten wir die Altstadt von Gotha mit ihren liebevoll sanierten Fassaden. Besonders stach das Rathaus in seiner roten Farbe hervor. Gotha war von 1640 bis 1918 die Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha. Man konnte es an den vielen prachtvollen Häuserfassaden noch heute sehen.
Nachdem wir unseren Stadführer verabschiedet hatten, ging es zum Abendessen ins Ristorante „Diavolo“. Voller Freude auf einen schönen abschließenden Abend nahmen wir dort gegen 18.45 Uhr Platz.
Über die Art der Bedienung und die Zeitdauer der Verabreichung der Speisen hüllen wir den Mantel der Verschwiegenheit, nach dem Motto: „Wir lassen uns den Abend nicht vermiesen“.
Alle in allem war es eine sehr schöne und erlebnisreiche Veranstaltung. Gegen 22.30 Uhr ging die Fahrt, für die meisten Teilnehmer wieder zurück nach Jena.
Wir danken Dir, lieber Past-Präsident Klaus Wöhner für die erlebnisreiche Ausfahrt.