Lions Orchideenwanderung 2022

Die Lions Orchideenwanderung führte uns in diesem Jahr am 11. Juni in das Naturschutz­gebiet „Spitzenberg – Schießplatz Rothenstein – Borntal“. Dieses Gebiet umfasst den Ostrand der Muschelkalk-Hochfläche südlich von Jena und hat eine Größe von 540 Hektar.

19 Lionsfreunde und Familienangehörige waren bei bestem Wanderwetter dabei. Die Organisation und fachmännische Führung lag in den Händen von Ursula und Albrecht Richter.

Wenn auch der Höhepunkt der Orchideenblüte für eine Reihe der heimischen Orchideen bereits überschritten war, so konnten wir doch 9 Arten in Blüte antreffen.

Besonders beeindruckend waren hunderte Exemplare der Pyramiden-Spitzorchis (Anacamptis morio). Herrliche dunkelrote Blüten setzen Farbtupfer im Trockenrasen. Diese Orchideenart war lange verschollen in Thüringen und hat sich von wenigen Exemplaren im Jahr 2003 stark ausgebreitet.

Die Orchidee des Jahres 2022 in Deutschland, die Braunrote Ständelwurz (Epipactis atrorubens) war als eine spät blühende Art gerade im Aufblühen. Auch die Große Händelwurz wird noch den gesamten Juni blühen. Sie ist sehr häufig in diesem Naturschutzgebiet.

Weiße Farbtupfer setzten die die beiden Arten der Waldhyazinthe, die Weiße Waldhya­zinthe (Platanthera bifolia) und die Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha). Ein besonderes Erlebnis sind immer wieder die Ragwurz-Arten. Wir konnten die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) an einem Trockenrasen-Hang entdecken.

Auch im Stadtgebiet von Jena gibt zunehmend die Möglichkeit, die Bienenragwurz zu entdecken.

Wenn auch leicht zu übersehen oder zu verwechseln, haben wir das Große Zweiblatt (Neottia ovata) und die Vogel-Nestwurz (Neottia nidusavis) in Blüte angetroffen. Unverwechselbar und nicht zu übersehen ist die Bocks-Riemenzunge (Himanto-glossum hircinum). Wir haben kräftige Exemplare, allerdings schon im Abblühen, betrachtet. Auch die Bocks-Riemenzunge breitet sich erfreulicherweise im Gebiet um Jena aus.

Neben den Orchideen gab es viele wertvolle Charakterpflanzen, die typisch für Trocken- und Halbtrockenrasen sind. Der Wiesen-Salbei, die Kartäusernelke oder der Raue Alant standen in voller Blüte.

Neben den Orchideen und Charakterpflanzen gab es immer wieder den herrlichen Blick zur Königin des Saaletales – der Leuchtenburg.

Ein ehemaliger Schießplatz, jetzt Wandergebiet und Kleinod für eine geschützte Tier- und Pflanzenwelt, welch herrliche Metamorphose.

Der Abschluss dieser gelungenen Wanderung fand im Jembo-Park statt. Geschafft, aber happy wurden genüsslich die Speisen und Getränke in geselliger Runde verzehrt. Danke Albrecht und Ursula für dieses schöne Erlebnis.

Hans Bornschein | Öffentlichkeitsarbeit